Religion
Ein besonderes Fach
Das Fach Religion nimmt eine Sonderstellung unter den Unterrichtsfächern ein. Als einziges Schulfach wird es ausdrücklich im Grundgesetz erwähnt. Es ist das einzige Fach, dessen Inhalte nicht der Staat allein bestimmt, sondern die in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften formuliert werden, und das infolgedessen nur von Personen unterrichtet werden darf, denen auch eine kirchliche Lehrerlaubnis erteilt wurde. Das heißt aber nicht, dass es sich beim Religionsunterricht um eine reine Glaubensunterweisung handelt. Es geht vielmehr darum, Kindern und Jugendlichen eine mündige Entscheidung für den Glauben zu ermöglichen. Dafür müssen sie sich mit den „geistigen Überlieferungen“, die „unsere kulturelle Situation geprägt haben“, vertraut machen, wie es in einem Papier der Würzburger Synode (1972-75) heißt. Dort wird weiter ausgeführt, dass Religionsunterricht zu „verantwortungsvollem Handeln und Verhalten im Hinblick auf Religion und Glaube befähigen soll“. Während dem gläubigen Schüler geholfen wird, sich bewusster für den Glauben zu entscheiden, bietet er zweifelnden Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit den Antworten des Christentums auseinanderzusetzen. Sich als ungläubig betrachtende und nicht konfessionell gebundene Schülerinnen und Schüler, die am Religionsunterricht teilnehmen, erhalten die Gelegenheit, den eigenen Standort durch Auseinandersetzung mit der Gegenposition klarer zu erkennen.
Im Religionsunterricht geht es um existentielle Fragen, die allerdings auch für den Alltag der Schülerinnen und Schüler von Bedeutung sind. Kein schulisches Fach kann ohne Empathie von Seiten der Lehrperson unterrichtet werden, dies gilt in besonderem Maße für den Religionsunterricht.
Religionsunterricht unterwegs
Immer wieder wird der Religionsunterricht durch Projekte sowie den Besuch aktueller Ausstellungen oder Filme bereichert. Außerschulische Lernorte spielen eine große Rolle, so besuchen wir etwa die Gotteshäuser der drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam und stellen fest, was uns verbindet. Aber auch das Gasthaus in Recklinghausen sowie die Hospizarbeit stehen im Focus unserer Arbeit. Unsere Exkursionen ins Bibeldorf Rietberg (Klasse 5), nach Winterswijk (Klasse 7) und der Besuch einer romanischen Kirche in Köln sowie des gotischen Doms (Klasse 8) sind im Schulprogramm fest verankert.




Religionsunterricht aktuell
Zum Welttag der Kinderrechte am 20. November beschäftigen wir uns mit Kinderrechten. Es geht um eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Thematik durch Bewegung, Nachdenken, Verbesserungsvorschläge und das sich Hineinfühlen in die besondere Situation benachteiligter Kinder weltweit. Die Schülerinnen und Schüler lernen Kinderrechte kennen und gleichzeitig wird ihnen bewusst, dass sie weltweit oft nicht eingehalten werden. Frau Schildknecht, als Vertreterin von UNICEF, verdeutlicht anhand des Beispiels „Bildung weltweit“ mit interessanten Materialien, was UNICEF zur Durchsetzung der Kinderrechte tut.