Familie Pinkus aus der Münsterstraße – der Geschichtskurs erinnert an ihr Schicksal

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Wer vom Lohtor her durch die Münsterstraße in die Recklinghäuser Innenstadt kommt und vor dem Eckhaus mit der Nummer 7 – neben dem Drübbelken – auf den Boden schaut, nimmt 4 Stolpersteine wahr. Sie erinnern daran, dass hier die Familie Pinkus lebte. Bis die Nazis kamen…  

Die Schülerinnen und Schüler des bilingualen Geschichtskurs in Klasse 10 haben die Biographien von Moritz, Margot, Grete und Else Pinkus recherchiert. Die wichtigste Quelle für ihre Nachforschungen war das Opferbuch der Stadt Recklinghausen.

An der Münsterstraße 7, dem letzten festen Wohnort der Familie Pinkus, informierten sie ihre Mitschüler:innen in Form von Kurzvorträgen über deren Schicksal:  

Während der Progromnacht im November 1938 wurde das Konfektionsgeschäft der Familie in der Münsterstraße verwüstet. Moritz Pinkus, der Familienvater, hatte zuvor mit einer Flucht in die Niederlande seine Frau und die zwei Töchter zunächst in Sicherheit gebracht. Eine weitere Flucht nach Belgien im Jahr 1939 rettete die Familie jedoch nicht. Moritz, Grete und Margot wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Einzig Else gelang über Berlin die Flucht in die USA. Sie kehrte nie wieder nach Recklinghausen zurück, nur ihr Ehemann und ihre Tochter besuchten Recklinghausen im Jahr 1997. 

Am 27.06. werden die Schüler:innen anlässlich der offiziellen Putzaktion der Stolpersteine in Recklinghausen die vier Steine der Familie Pinkus reinigen.